Kräuterspirale
Eine Kräuterspirale ist ein kleiner dreidimensionaler Kräutergarten. Basis jeder Kräuterspirale ist eine sich spiralig aufwärts windende Mauer aus Naturstein oder alternativ auch Ziegelsteinen. Die Spiralform vergrößert die Beetfläche deutlich und es entstehen Zonen mit unterschiedlichen Bodeneigenschaften. Mediterrane Kräuter wachsen besonders gut auf mageren Standorten in der Sonne. Die Kräuterspirale mit einem Innern aus magerem Splitt-Erde-Gemisch oder Dachsubstrat mit etwa 20 Prozent Kompost hat sich als guter Standort für Lavendel, Salbei, Thymian und Co. bewährt. Hier wachsen Gewürze mit leicht unterschiedlichen Ansprüchen in Sonne und Halbschatten leicht erhöht auf engem Raum.
Kräuterspiralen sehen als Trockenmauer aufgeschichtet besonders hübsch aus, brauchen aber auch Pflege. Ist eine Kräuterspirale völlig überwuchert, kann sie aber auch leicht wieder auseinandergenommen und neu aufgeschichtet werden. Ein Weg vor der untersten Steinreihe dient als praktische Abgrenzung und Mähkante. Bei der Größe der Kräuterspirale sollte bedacht werden, dass man die obere Steinreihe nur rückengerecht pflegen kann, wenn man Trittsteine in die unteren Beete legt.[1]
[1] https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/23216.html
Totholzhaufen – Aus Totholz wird neues Leben
Der Totholzhaufen ist einer der wichtigsten Naturelemente im Garten, er steckt voller Leben und bietet einer Vielzahl von Lebewesen Schutz vor Kälte, es ist eine Versteckmöglichkeit, ein kuscheliger Wohnraum, ein Jagdrevier und eine Kinderstube zugleich.
Nicht nur im Garten, auch in unseren heimischen Wäldern sind beispielsweise Insekten, Pilze, aber auch viele Vögel, Kröten und Eidechsen auf Totholz angewiesen. So leben in Deutschland etwa 6000 beeindruckende Käferarten. Rund 1350 von ihnen leben in Holz, viele davon benötigen für ihre Entwicklung bereits abgestorbene und zerfallende Bäume und Material, das von Bakterien und Pilzen bereits in seine Bestandteile zersetzt wurde. Viele bedrohte Tierarten sind auf den Unterschlupf und die Nahrungsangebote in dem Holz angewiesen.
Einen genauen Bauplan oder eine Anleitung für die Anlegung eines artenreichen Lebensraums in Form eines Totholzhaufens gibt es nicht. Wild darf es sein! Abgestorbenes Holz, Schnittreste, alte unbehandelte Holzbalken, Baumstümpfe und Wurzeln in verschiedenen Größen. […]
Neue wertvolle Lebensräume schaffen
[…] Je nachdem, ob der Standort in einem kühlen Schatten- oder warmen Sonnenbereich liegt, in der Nähe eines Gewässers, an einer Wiese oder etwas versteckt unter Sträuchern werden unterschiedliche Tiere in das kleine Biotop gelockt […]. Bei den Verrottungsprozessen der Stämme und Äste entsteht Mulm, dieser schon eine fast erdähnliche Substanz aufweist. Er lagert sich in Hohlräumen an und schafft neuen Lebensraum, hier wachsen je nach Standort wieder Moose, Flechten, Pilze […] und Samenwildkräuter. […]
Beim neuen Einzug von Tieren ist Durchhaltvermögen gefragt, das kann ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Von Mäusen, wie die Spitzmaus, über Insekten, Amphibien, Reptilien, all diese Tiere kommen im Totholz vor und müssen erst einmal auf diesen aufmerksam werden. Und wenn man Glück hat, siedeln sich sogar seltene oder gar bedrohte Tierarten wie z.B der Hirschkäfer an. In kürzerer Zeit kann man Ameisen, Asseln, Laufkäfer, Ohrwürmer, Spinnen, Springschwänze, Tausendfüßer und Wildbienen beobachten. Auch einige Vogelarten, wie der Zaunkönig oder das Rotkehlchen, bauen ihre Nester in Zwischenräumen der abgelagerten Äste eines Totholzhaufens. Nach einiger Zeit können sich darüber hinaus z.B. Zauneidechsen, Erdkröten, Igel, Molche, Blindschleichen und andere Kleinsäuger in dem Haufen aus Gehölzen ihr Zuhause finden. […]
Nur sollte nie, in den natürlichen Prozessen eines Totholzhaufens eingegriffen werden. Ein Totholzhaufen muss nicht aufgeräumt oder von Unkraut oder Laub befreit werden. Die Natur hält das Biotop von ganz allein aufrecht.[2]
Käferkeller
Eine besondere Form eines Totholzhaufens ist der „Käferkeller“ (siehe gegenüberliegende Seite des grünen Klassenzimmers). Da dieser ein Stück in die Erde gebaut wird und das Totholz dort aufgeschichtet wird, bietet der „Käferkeller“ weiteren Lebewesen einen Wohnraum.
Ein großer Teil der ca. 7000 Käferarten in Deutschland lebt in und von Totholz. Insbesondere die Larven sind auf Totholz angewiesen. Zusammen mit Pilzen zersetzen sie das Holz. Tausendfüßler und Asseln finden hier ebenfalls ideale Lebensbedingungen. Somit ist der Käferkeller eine Art Tischlein deck dich für Vögel, Igel und andere insektenfressende Nützlinge.[3]
[2] https://mecklenburg-vorpommern.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/31201.html
[3] https://www.nabu-nw.de/unsere-projekte/naturnahe-g%C3%A4rten/k%C3%A4ferkeller/